26/05/2020

Ein early bird mit Verena Florian

Mut zum Rollentausch, oder warum Gleichberechtigung von Frauen und Männern in Beruf und Familie ein echter Wirtschaftsfaktor ist.

Der Faktor “gleiche Chancen für Frauen und Männer in Beruf und Familie” wird immer noch unterschätzt: Immer mehr Männer wollen bei ihren Kindern bleiben, Frauen sind nach wie vor unterrepräsentiert in den gut bezahlten Jobs und in Führungspositionen…

der Early Bird mit Verena Florian zum Nachsehen:

Leitmotive für Frauen in Führungspositionen und unternehmerisches Mindset

In diesem Early Bird hat uns Verena Florian die Geschichte erzählt, die zu ihrem Buch «Mutfaktor» geführt hat. Als Coach von Wirtschaftsfrauen hat sie sich gefragt, wie Frauen in Führungspositionen gekommen sind und wie es diesen Frauen geht. Es ist Verena Florian gelungen, 30 Frauen aus dem Top-Management zu interviewen, die in sehr persönlichen Gesprächen über ihren Werdegang erzählt haben. Das grosse Leitmotiv für diese erfolgreichen Frauen ist ihr Wille zur Unabhängigkeit, gepaart mit dem Anspruch, Gestaltungsmacht ausüben zu können. Dabei wurde gerade dieses unternehmerische Mindset diesen Frauen nicht in die Wiege gelegt. Sie haben sich ihr Studium meistens selber finanziert und rückblickend halten manche von ihnen fest, dass sie sehr behütet und in einem Umfeld aufgewachsen sind, dass die traditionelle Frauenrolle vermittelte. Der Aufstieg in das Top-Management hat funktioniert, weil diese Frauen bewusst aus Rollenstereotypen ausgestiegen sind.

Der Gender Pay Gap als Handicap für Unternehmerinnentum

Die Aussagen von Verena Florian untermauern sich mit offiziellen, bekannten Statistiken. Der Gender Pay Gap, der sich bereits nach Abschluss der Ausbildung bemerkbar macht, führt dazu, dass Frauen weniger Vermögen ansparen können. In der Folge steht auch weniger Eigenkapital für die Unternehmensgründung zur Verfügung. Frauen gründen mehrheitlich Dienstleistungsunternehmen, womit sie bei Förderungen und Gründungsfinanzierungen den Kriterien oft nicht entsprechen. Die Einkommensstatistiken zeigen denn auch, dass Frauen mit Geburt des ersten Kindes einen Einkommenseinbruch erleiden, der auch nach 10 Jahren noch nicht kompensiert ist. Bei Männern in Österreich und in Deutschland verläuft diese Kurve ohne Ausschlag.

Traut Euch: Raus aus der Komfortzone

Die Geschlechterrollen sind auch eine Komfortzone. Sie bewusst zu verlassen bedeutet, Mut zu haben. «Gender Shift» kann nicht (nur) eingefordert werden, sondern ist (auch) individuelle Aufgabe.
  • Klare Ziele, eine gute innere Ausrichtung und das Bewusstsein über seine eigene Stärke machen den Weg in die Unabhängigkeit möglich.
  • Im historischen Rückblick gab es nie die 100% Mutter. Mit einer Ausnahme: Sie wurde in den 30-er Jahren als Idealbild dargestellt und prägt unsere Vorstellungen (Stichwort: «Fremdbetreuung») noch heute.
  • Eine gut organisierte Kinderbetreuung, bei der beide Elternteile sich kümmern, sind der Nährboden für Erfolg.
  • Kinderbetreuung ist eine Investition in die Zukunft, auch auf volkswirtschaftlicher Ebene. Frauen, die sich aktiv um ihre Vorsorge kümmern, geraten nicht in die Altersarmutsfalle.
  • Sheryl Sandberg: ‘The Most Important Career Choice You’ll Make Is Who You Marry’.

 

Hier gibt es den early Bird zum nachsehen und hören 

https://www.youtube.com/watch?v=J7L8sqBRGJ4

 

 

 

 

Über die Referentin

Verena Florian, Mag.a phil, geb. in Graz, aufgewachsen in Deutschland, Studium der Geschichte in Graz, lebt seit 1988 in Österreich, derzeit in Wien und im Südburgenland. Zwei erwachsene Töchter. Baute unter anderem mehrere Netzwerke von Unternehmerinnen auf. Integrales Coaching für Frauen ( www.mutfaktor.com).