12/12/2022

Möglichkeiten für (kleine) Betriebe. Nachhaltige Marketing- und Wirtschaftsstrategien im Fokus des ÖGV

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Durchs Reden kommen die Leut zam – und das gilt nicht nur für den zwischenmenschlichen Bereich. Für die Kommunikationsexperten Dagmar Bachrich und Sascha Ladurner von Zwei2 ist mit dem Podcast ein Marketingtool entstanden, mit dem sich in der Unternehmenskommunikation ein völlig neues Kapitel aufgeschlagen hat. „Der Originalton des Unternehmens wird plötzlich hörbar“, erklärt Bachrich das Potenzial von Corporate Podcasts, die das Duo für Firmen sowie auch für den Österreichischen Gewerbeverein produziert. „Mit einem Podcast lassen sich Unternehmensanliegen, wie zum Beispiel die Unternehmenskultur, Produkte und Dienstleistungen authentisch kommunizieren. Auch Mitarbeitende kann man so vor den Vorhang holen, ihnen und dem Unternehmen eine Stimme geben.“ Denn ob ein Unternehmen als attraktiver Arbeitgeber gilt, wird zunehmend wichtiger. Vor allem in der jungen Zielgruppe. Sie ist es auch, die als audioaffine Generation mit Podcasts längst vertraut ist und diese in ihren Alltag integriert hat.

Einfach und kostengünstig

Pressebild Dagmar 29.09.2016 (c)weissphotography.at

Dagmar Bachrich / Mag. / Portrait / 29.09.2016

Im Pool der diversen Marketingtools hat der Unternehmenspodcast dabei auch einen entscheidenden Vorteil: Er lässt sich einfach und kostengünstig produzieren und bildet die Basis für weitere Kommunikationsmaß- nahmen. „Man kreiert ein- mal den Content und kann durch das Transkript der Audioaufnahme Inhalte für andere Kanäle ableiten, zum Beispiel für Social Media, Newsletter oder einen Blog“, erklärt Bachrich. Branchen- übergreifend kann der Podcast für eine Vielzahl von Unternehmen ein Erfolgsmodell darstellen und auch der ÖGV hat mit seinem Podcast eine inspirierende Quelle für den unternehmerischen Alltag geschaffen. Im Rahmen der „Langen Nacht der Podcasts“ am 27. Jänner 2023 im ÖGV werden Zwei2 die Möglichkeiten im Detail beleuchten. „Unternehmen werden vermehrt auf die Audioschiene aufspringen (müssen), das lesen wir aus allen Studien heraus.“, sagt Bachrich über die Zukunft des Corporate Podcasts. Die Geschichten dafür finden sich in allen Unternehmen, egal, ob groß oder klein – man müsse sie nur erzählen.

Nachhaltig Wirtschaften

reinhard backhausen

Reinhard Backhausen, Portrait

Reden müsse man auch über die Kreislaufwirtschaft, sagt Reinhard Backhausen, der eine nachhaltige Wirtschaft für unausweichlich hält. Er war bereits im ÖGV-Podcast zu Gast und gilt als Pionier der Kreislaufwirtschaft in Österreich, der in seiner ehemaligen Produktionsfirma schon früh ein System der Wiederwertung und -verwendung etabliert hat. „In Zukunft werden wir mit einem massiven Ressourcenproblem konfrontiert sein. Man wird die Abfallstoffe, die damit auch Wert- und Rohstoffe für neue Produkte sind, im Kreislauf halten müssen“, sagt Backhausen, der bereits seit zehn Jahren Firmen in dieser Angelegenheit berät. „Wesentlich ist dabei, dass Unternehmen schon in der Entwicklung definieren, was am Ende eines Produkt-Lebenszyklus damit passiert“, hält der Experte fest, „denn Kreislaufwirtschaft beginnt schon lange vor dessen Ableben.“ Eco Design nennt sich jene bewusste Gestaltungsweise. Konkret heißt das, Verbundstoffe zu vermeiden und auf sortenreine Materialien zu setzen, damit die Produkte später wieder in ihre einzelnen Stoffe zerlegt werden können. Das spart auch Kosten beim Recycling. Essenziell ist aber auch die enge Zusammenarbeit von Industrie und Handel, wodurch eine bedarfsorientierte Produktion entstehen kann. Analog dazu werden schrittweise die politischen Rahmenbedingungen dafür geschaffen, wie etwa die ge- plante Kreislaufwirtschaftsstrategie. Auch der ÖGV hat in puncto Nachhaltigkeit im Unternehmertum einen Schwerpunkt gesetzt, informiert und berät seine Mitglieder. Denn am Ende ist es vor allem das Wissen unter allen Beteiligten, das ein Umdenken bewirken kann. „Wir müssen jetzt damit an- fangen. Schon in naher Zukunft werden Unternehmen nachweisen müssen, dass sie kreislauffähig wirtschaften – und das ist auch richtig so“, sagt Backhausen.

Bachrich, Backhausen und Ladurner sind Mitglieder des ÖGV