28/03/2018

AUF DEM PODIUM DERPRIME CROWD SELECT NIGHT

Am 10.04. findet die primeCROWD Select Night im Festsaal des Gewerbevereins statt. Hier werden Investoren, die eine Alternative zu Sparbuch und Aktien suchen, mit ausgewählten Startups vernetzt.

Noch Jungunternehmer oder schon Start Up?

Am Panel in der Diskussionsrunde: Steven Blaha, Moritz Lechner, Bernhard Blaha und Anna Horvath.

Nachfolgend die Vorstellung der vier Personen.

Steven Blaha

Steven Blaha, 24 Jahre alt, Nachfolger im Familienunternehmen Blaha Sitz- und Büromöbel Industrie GmbH

In zwei Jahren wirst Du die Geschäftsführung Deines Familienunternehmens, Blaha Sitz- und Büromöbel Industrie GmbH, übernehmen. Was macht aus Deiner Sicht eine gute Führungskraft aus?

Die Aufgabe andere Menschen erfolgreich zu machen, macht eine gute Führungskraft aus. Nicht einfach sich und seinen Leistungen Erfolge zu zuschreiben, im Gegenteil – anzuerkennen, dass es Erfolge vom gesamten Unternehmen sind und von den Personen, die dahinten stehen, dass es auch andere Führungskräfte gibt, die auch ihre Teams haben, die sie motivieren müssen, damit die Leistung in richtiger Qualität erbracht wird und die Mitarbeiter ihr Potenzial entfalten können. Dieses Potenzial zu entfalten, damit die Intelligenz und Kreativität, die an sich vorhanden sind, aber oft von den Unternehmensstrukturen nicht zugelassen werden, genutzt werden, ist entscheidend. Und es ist die Aufgabe der Führungskraft es zuzulassen und zu fördern.

Was ist Deine Vision als Führungskraft für Blaha Sitz- und Büromöbel?

Wir entwickeln und produzieren Büromöbel – wir bewegen uns in der Welt des Arbeitens. Wir machen nicht nur, wir schaffen Arbeitsplätze. Meine Vision ist Trendsetter zu sein, als Impulsgeber für die Welt des Arbeitens zu agieren. Das ist aber mehr als eine Vision – wir leben das auch.

Wie war bis jetzt Dein Werdegang im Familienunternehmen?

Ich habe mein ganzes Leben in der Firma gearbeitet: auch schon in jungen Jahren unten in der Produktion als Hilfsmitarbeiter angefangen und mich so durch die einzelnen Abteilungen, von Holzfertigung, Forschung und Entwicklung, Konstruktion, Auslieferung, Endmontage hin zu Marketing und Verkauf, weiterentwickelt. Heutzutage ist der König nicht mehr derjenige, der produzieren kann, sondern derjenige, der verkaufen kann – deswegen ist der Verkauf so wichtig. Wir sind 132 Mitarbeiter und wir sind das letzte familiengeführte Unternehmen in unserer Branche.

Was ist aktuell Deine größte Herausforderung?

Die Unternehmensübernahme. Dabei ist für den Erfolg das wichtigste – die Familienverfassung, die gemeinsam von der jetzigen und zukünftigen Generation und unter Einbindung einer außenstehenden Person, die emotional nicht eingebunden ist, ausgearbeitet wird.

Was wäre Dein Rat an jemanden der überlegt, ob er im Familienunternehmen einsteigen soll oder nicht?

Viele Menschen haben Chancen im Leben, nutzen sie aber nicht. Familienunternehmen geben den Nachfolgern eine Chance, die andere gar nicht haben und diese sollte man auch nutzen. Jeder stiftet seinen eigenen Sinn im Leben, aber bei einem Familienunternehmen ist es so, dass man sein Werk auf der Vision der ganzen Familie aufbaut und das Mindeste, was man dabei machen kann ist es einen sinnvollen Beitrag dazu zu leisten und so viel wie möglich dem Unternehmen zurückzugeben. ?

www.blaha.co.at

Moritz Lechner

Moritz Lechner, 14 Jahre alt, Gründer von Freebiebox

Was bedeutet es für dich, ein Entrepreneur zu sein? Bezeichnest Du dich selbst als Entrepreneur?

Ja, natürlich. Entrepreneurship für mich Unternehmertum: man setzt eigene Ideen um, man stellt selbst Projekte auf die Beine, man gründet selbst ein Unternehmen. Ich habe mein eigenes Unternehmen – Freebiebox – im November 2017 mit 14 Jahren gegründet. Freebiebox ist eine Überraschungsbox gefüllt mit verschiedensten hochwertigen nützlichen Alltagsprodukten, die von unterschiedlichen Unternehmen gebranded sind. Freebiebox ist als Überraschung gedacht – grundsätzlich weißt Du nicht genau was Du erhältst.

Was sind die wichtigsten Eigenschaften für einen Entrepreneur?

Durchhaltevermögen und Ehrgeiz spielen eine riesige Rolle: es ist am Anfang der unternehmerischen Tätigkeit natürlich schwer – es gibt viele Herausforderungen, man muss immer dran bleiben, man muss alles selbst entwickeln, man steckt enorm viel Zeit in sein Unternehmen oder Projekt. Es kommen auch Dinge, die nicht so gut funktionieren, das muss man anerkennen und entsprechend verändern. Und Ehrgeiz ist dabei immer wichtig: man muss sich seine Ziele setzen und alles geben, um diese zu erreichen, auch bereit sein, viel dafür zu arbeiten.

Wie bist Du auf die Idee von freebiebox gekommen?

Ich habe mit 12 Jahren mein erstes Praktikum bei einer Venture Capital Gesellschaft gemacht, die in Start-Ups investiert und dadurch ein Interesse für Start-Ups entwickelt – im Sommer 2017 ist mir eine Idee für mein eigenes Start-Up gekommen. Ich fand es schade, dass viele alltägliche Produkte wie z.B. USB-Sticks, Rucksäcke und viele andere, keine richtige Nutzung finden und somit am Ende des Tages im Müll landen – und so ist freebiebox geboren.

Mit Freebiebox können wir unsere Zielgruppe richtig festsetzen – jeder Kunde von uns füllt einen Fragebogen aus, der seine Interessen spezifiziert: so ein 30-jähriger Mann mit zwei Kindern, der sich für Sport interessiert, erhält andere Waren als ein 40-jähriger Single ohne Kinder, der seine Freizeit am besten mit Netflix-Serien verbringt.

Was ist für Dich die größte Herausforderung in Deinem unternehmerischen Leben?

Die größte Herausforderung ist rechtlicher Natur: ich bin 14 Jahre alt und muss mich vertreten lassen. Offiziell ist meine Mutter die Geschäftsführerin von freebiebox.

Was ist bis jetzt Dein größter Erfolg mit freebiebox?

Mein Auftritt im ORF: ich konnte mein Unternehmen und mich präsentieren, das haben über dreihunderttausend Leute gesehen – das war etwas Besonderes für mich.

Was heißt für Dich Erfolg und Glück?

Glück hängt für mich sehr stark mit dem Erfolg zusammen. Wenn ich Ziele erreiche, die ich mir gesetzt habe, dann bin ich glücklich dadurch.

Was ist Deine große Vision mit freebiebox?

Mit Freebiebox im gesamten EU-Raum vertreten zu sein und dann auch in die USA und andere Länder weltweit zu expandieren.

Wen Du einen Rat einem zukünftigen Gründer geben könntest, dann wäre es…

Just do it. Einfach Dinge ausprobieren und auch schnell zu testen. Nicht zu lange mit Businessplänen herumtun. Natürlich ist das auch wichtig und ich habe auch einen Businessplan geschrieben, aber im Endeffekt ist es viel wichtiger, die Sachen zu verwirklichen und umzusetzen. Jeder Gründer kennt den Unterscheid zwischen reinem „Ideen haben“ und Umsetzen. Aus dem Tun lernet man am besten.

https://www.freebiebox.at

 

 

 

Bernhard Blaha, 25 Jahre alt, Co-Founder von HEROcoin und herosphere.gg

Wie war Dein Weg zu HEROcoin und herosphere.gg?

Meine erste Firma habe ich vor sechs Jahren gegründet und zwar relativ klassisch, als Freelance Arbeit im Bereich der Web-Seiten Programmierung. Dann habe ich eine zweite Firma im Gesundheitswesen gegründet. Mittlerweise betreibe ich bereits meine dritte Firma byte heroes GmbH bzw. die zwei Marken die unter diesem Dach laufen – HEROcoin.io und herosphere.gg.

Was genau macht byte heroes GmbH?

byte heroes GmbH besteht aus drei Kernelementen. Das erste Kernelement ist Wetten mit sozialem Charakter. Was wir festgestellt haben, wenn man auf eine herkömmliche Web-Seite fürs Wetten hingeht, ist das man dort gegen einen Buchmacher antritt und das ist verdammt unfair, da ich gegen einen Profi antrete, und wenn man gegen einen Profi antritt, geht es auf lange Sicht nie gut. Gleichzeitig geht es beim Wetten normalerweise gar nicht ums Geld, sondern um die Ehre oder um den Spaß mit den Freunden: „ich trete gegen dich an“. Daher haben wir gesagt – wir wollen es wirklich peer to peer machen, so dass ich online gegen meine Freunde, Bekannte, Community antreten kann. Das zweite Element ist eSports – das kompetitive Computerspielen. Das dritte Element ist Blockchain – Kryptowährung. Wir basieren unsere Technologie auf Blockchain und damit schaffen wir Vertrauen und garantieren, dass weder wir noch unsere User, noch eine dritte Partei, irgendetwas am Spielverlauf manipulieren kann und wenn etwas manipuliert werden können sollte, ist es immer einsehbar für jeden der es einsehen will – nicht nur für uns. Und genau das ist ein großer Aspekt, der uns von dem herkömmlichen Wetten unterscheidet.

Was sind die größten Herausforderungen für Dich als Unternehmensgründer von HEROcoin.io und herosphere.gg?

Die größten Herausforderungen heute sind die rechtliche Lage, die Erschließung von neuen Märkten und die steuerliche Behandlung der neuen Geschäftsfelder.

Du hast das Unternehmen vor knapp zwei Jahren mitgegründet, hast bereits über 20 Mitarbeiter und diese Zahl steigt weiter. Was ist das Wichtigste für Dich in der Teamarbeit in den schnellen Wachstumsphasen?

Wir haben das Glück dass wir ein Team aufgebaut haben, dass wahnsinnig kompetent ist. Wir setzen extrem stark auf Teambuildung: wir machen mindestens einmal pro Woche etwas gemeinsam. Das kann Sport sein – wir geben zum Beispiel unseren Mitarbeitern die Möglichkeit sehr billig Programme in Fitness-Zentren und Spa-Programme zu nutzen. Das kann ein Ausflug sein – wir haben zum Beispiel letztens einen „Company Retreat“ gemacht wo wir zusammen mit allen Mitarbeitern nach Gran Canaria geflogen sind und dort gearbeitet und gesurft haben. Uns ist es wichtig, dass jeder mit jedem gut kann und reden kann und weiß was wer macht. Das Ganze ist wie ein Grid, wo jeder mit jedem funktioniert.

Welchen Rat würdest Du jemandem geben, der zu Dir sagen würde: „Bernhard, ich finde das was Du machst einfach cool. Wie werde ich auch zu so einem Unternehmer wie Du?“

Wo ich immer gut war – ist das zu machen was mir Spaß gemacht hat. Es hat mir immer irre viel Spaß gemacht, Sachen zu bauen, Sachen zu verändern. Wenn es mir Spaß gemacht hätte zu malen, dann würde ich malen. Daher mein Rat: Mach das was Dir Spaß macht. Wenn du nicht gut genug in einer Sache bist, dann weil sie Dir nicht genug Spaß macht.

https://www.herocoin.io  https://www.herosphere.gg

 

 

Anna Horvath, 25 Jahre alt, Gründerin von Artfolie

Wie war Dein Weg zu Deinem eigenen Unternehmen?

Ich habe mein Unternehmen mit 23 Jahren gegründet. Davor habe ich die grafische HTL im Bereich Multimedia absolviert. Die Ausbildung war sehr umfassend – Grafik, Audiovision, Film, Mediendesign – ich könnte sofort danach mit dem Arbeiten anfangen. Nach 4 Jahren in Werbefolierungsfirmen, wo ich in der Produktion, Grafik, Beratung und Verkauf war, habe ich gemerkt dass es bei mir mehr geht und dass ich das was ich mache, selbst machen möchte, aber mit der anderen Philosophie.
So wurde Artfolie  gegründet.

Was unterscheidet Deine Philosophie?

Meine Philosophie ist die Qualität durch und durch. Das fängt schon bei der Beratung an, wo es wirklich oft darum geht, den Kunden – den Unternehmer kennenzulernen. Was ist sein Ziel? Ist es eine Promotion für eine kurze Zeit oder ist es etwas langfristiges, um das Unternehmensimage aufzubauen? Mir sind Hintergründe wichtig, die es beeinflussen, wieso man zu welchen Maßnahmen greift. Das Ganze zieht sich weiter zu der Grafikleistung – so dass man aus allen diesen Informationen auch die Grafik wiederlegt, dass es auch im Design rüberkommt. Gemäß meiner Philosophie ist jedes Design etwas besonderes. Mein Ziel ist kein Nullachtfünfzehn Projekt – bei dem man nicht erkennen kann, ob es ein Tischler oder Installateur ist, sondern das Projekt, worüber der Kunde sagt: „Das habe ich so noch nie gesehen“.

Was sind deine Hauptherausforderungen im Beruf?

Wachstum. Generell ist das Wachstum immer eine Herausforderung. Wann ist der richtige Zeitpunkt, welche Maßnahmen zu setzen, um wie viel wachse ich. Aktuell für uns – Entwicklung mit unserem Unternehmensstandort und danach auch das Wachstum mit dem richtigen Personal.

Welche Eigenschaften sollte ein zukünftiger Gründer mitbringen?

Durchhaltevermögen – man muss einen langen Atem haben, bis man die ersten Ergebnisse sieht. Spaß – man ist wirklich gut in der Sache, wenn man etwas macht was man gerne macht. Weiter muss man sich selbst ganz gut motivieren können – vom außen kann man es nicht erwarten. Und natürlich das Wort „Tun“ ist ganz wichtig – nicht in der Schleife bleiben mit „ich werde theoretisch..“, „man könnte so machen..“, sondern gehen mit „ich mache“, mit „ich probiere“. Anschließend eine Feedback einholen – mit diesem Feedback kann man wieder was tun. Auch wenn man scheitert, bringt das Tun einen auf jeden Fall weiter.

Wird man als Unternehmer geboren? Oder kann man diese Eigenschaften entwickeln?

Wenn eine Tür wo zu geht, wird woanders wieder eine Tür aufgehen. Man darf nicht denken: „Das war’s, jetzt ist alles verloren“. Es wird immer etwas kommen, wo man die Tür immer aufmachen kann, man muss nur zu sich sagen: „Ich gehe jetzt durch und probiere jetzt das aus“. Nein [lächelt], ich denke nicht, dass man als Unternehmer geboren wird, gewisse Veranlagungen werden einem in die Wiege gelegt, aber letztendlich hat das auf jeden Fall mit der persönlichen Entwicklung zu tun.

http://www.artfolie.at

Natasha Macheiner

Moderiert wird der Abend von Natasha Macheiner

www.natashamacheiner.com